Otzenhausen im Herbst

Maurice Etoile 50 50 50 50 50+ 1 Comment

Heute geht es zu einer Tagung, fernab der Zivilisation, zum Thema Social Media in Unternehmen. Ich überlege noch, ob ich vorher zuhause noch ein Bild schießen soll, beschließe dann aber, dass ich nicht ortsgebunden bin und gerade das einen interessanten Zufallsmoment in die Geschichte bringt. Das ist ja das tolle an der Challenge: Tatsächlich ist jeder Tag anders, ungeplant und überraschend. Ich weiß am Anfang des Tages oder sogar kurz bevor ich ein Bild geschossen habe, überhaupt nicht, was für ein Photo der Tag bringen wird.

Wir fahren ca. 40 Minuten in den Norden nach Otzenhausen und als wir ankommen, wird mir bewusst, dass außer den paar Tagungsteilnehmern hier so schnell niemand aufkreuzen wird. Es muss also einer aus dieser Gruppe sein. Das einzige Problem: Es ist noch kaum jemand da. Dann fällt mir einer Herr mit einer Kamera auf. Natürlich spreche ich ihn sofort an. Er erzählt, dass er das Event dokumentiert. Sein russischer Akzent wird direkt deutlich, was ihn noch interessanter macht. Leider kann man den schwer auf dem Bild wiedergeben. Ihm gefällt die Idee der Challenge und er macht mit. Er ist etwas in Eile, da er noch Vorbereitungen treffen muss. In einer ruhigeren Minute wende ich mich wieder an ihn. Da die Sonne langsam untergeht – es ist gegen 16 Uhr –  und ich gerne draußen das Photo machen möchte, helfe ich ihm einfach beim verteilen der Giveaways auf den Tischen. Danach geht’s nach draußen.

Es ist schon etwas komisch einen Photographen zu photographieren. Er schlägt sich auf jeden Fall super. Leider ist die Sonne immer noch etwas zu grell und blendet ihn. Er muss die Augen zu stark zusammenkneifen. Dann entdecke ein Fenster, dass die Sonne reflektiert und positioniere ihn entsprechend. Das muss passen. Wir müssen wieder rein. Das ging etwas schnell. Letztendlich entscheide ich mich doch für eins der ersteren Bilder, da mir die Stimmung besser gefällt (die herbstlichen Farben kommen besser durch) und ich den Fokus besser erwischt habe. Wieder wird mir bewusst, dass ich vielleicht die zweiten Favoriten auch noch online stellen sollte.

Zur Bildverbesserung: Neben den üblichen Sachen (Klarheit-, Dynamik-, Schärfe- und selektiven Belichtungsanpassungen) wollte ich etwas ausprobieren, was vielleicht ganz gut zur herbstlichen Stimmung passen könnte: Um den Kontrast zu mildern habe ich hier die Tiefen aufgehellt und das Grün hier etwas angezogen.

Lektion gelernt: Gedanken machen, um die Hektik aus der Situation zu bekommen.

Comments 1

  1. Ein dritter Fotograf

    Im Netz findet man immer wieder Bekannte. Hier in Verwirklichung des saarländischen Prinzips „Man kennt einen, der einen kennt“. Das Herbstlaub ist ein gutes Symbol für den besuchten Ort.

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