Luxemburg ist einfach zu jung!

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Den heutigen Tag verbringe ich in Luxemburg. Ich habe mich überreden lassen dort auf einer Messe Flyer zu verteilen. Natürlich habe ich die Cam dabei. Doch leider erfahre ich vor Ort, dass es sich um eine Messe für Schüler handelt. Nicht einmal Lehrer scheinen dabei zu sein. Ich bin wahrscheinlich der Älteste der ganzen Lux Expo! Draußen frieren mir dann noch die Finger ein. Was mich wirklich überrascht ist, wie unglaublich höflich die Kids dort sind. Sie nehmen alle brav die Flyer mit; die meisten bedanken sich sogar. Die ganze Verteilerei ist ein reines Trail and Error Szenario. Ich probiere verschiedenste Ansprachen in unterschiedlichen Sprachen. Immerhin sprechen die ja Deutsch, Englisch, Französisch, Letzebergisch und Portugiesisch. Naja so unterschiedlich sind meine Sprachen ja gar nicht. Ich spreche lediglich und Deutsch und Englisch. Mein Französisch ist miserabel. Die Teenies hier sind aber so gut erzogen, dass sie zugreifen, egal ob sie mich verstehen oder nicht. Mercie beaucoup!. Am Ende des Tages habe ich bestimmt mit 1.000 Schülern gesprochen. Und kein Photo geschossen!

Auf dem Heimweg fällt mir ein, dass heute das Primeurfest am Markt begossen wird. °Bei so vielen Menschen werde ich wieder die Qual der Wahl haben°, denke ich mir und vertue mich total: Der Markt ist zwar vollgestopft mit Leuten, die sich eine Flasche des Fusels nach der anderen gönnen, die meisten sind aber zu jung. Und es ist schlicht und ergreifend zu voll und zu dunkel. Wir irren durch die Massen, begrüßen hier und da ein paar Leute, aber werden erst einmal nicht fündig. Doch dann fällt mir ein Herr mit Zylinder (!) auf dem Kopf und einer Weinflasche in der Hand auf. Dabei hatte ich heute noch von einem Zylinder geschwärmt. Der Typ ist, wie man es sich von einem Zylinderträger vorstellt, richtig cool. Das einzige Problem: Er ist zu jung. Dieses Mal möchte ich dennoch ein paar Photos schießen. Einem Mann mit solcher Kopfbedeckung begegnet man ja sowieso viel zu selten. Gut. Es geht weiter. Wir beschließen die Masse zu meiden und die Seitenstraßen zu erkunden. Dort fällt uns eine illustre Gesellschaft auf mit Herren, die gerade an der 50 kratzen könnten und wahrscheinlich viel – jedoch nicht unangebracht – jüngeren Damen. Leider zieren sich die Herren, was man ihnen bei der ersten Betrachtung definitiv nicht zugetraut hätte. Es ergibt sich ein interessantes Gespräch mit einer Dame, die mir durch die Blume mitteilt, dass wir uns wahrscheinlich einen (halben) Tag zu spät begegnen … Wir müssen weiter! Es ist schon bald halb 12 und das Bild muss noch in den Kasten.

Wir irren weiter durch die Stadt und landen vor einem italienischen Restaurant. Als wir reinschauen, können wir dort den Koch erkennen. Natürlich brauche ich einen Koch in meiner Sammlung! Wir gehen rein und sprechen direkt an, was wir vorhaben. Der Boss übersetzt, da der Koch kein deutsch versteht und entscheidet auch für ihn. Er scheint etwas misstrauisch, aber es geht klar. Das Licht in der Küche ist zu hell. Das Licht im Lokal ist zu dunkel. Bevor es sich der Boss anders überlegt stellen wir den Koch unter eine Lampe und halten drauf. Instruieren läuft dann eher nonverbal. Mein Italienisch ist schlechter noch als mein Französisch. Letzten Endes schaffe wir es dann natürlich. Alles gut! Vielleicht hätten wir ihm noch ein paar Kochlöffel in die Hand drücken sollen.

Die Tage kommen wir hier vorbei und essen die Spezialität des Hauses.

Lektion gelernt: Was man beim Ansprechen sagt, ist egal. Hauptsache man tut es. Vorher Accessoires überlegen.

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