Der Oberstaatsanwalt

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Ein guter Freund der Familie hat mir jemanden empfohlen und mir einen Termin besorgt. Heute treffe ich ihn in seinem Büro in der Oberstaatskanzlei. Sofort ist mir der Jurist sehr sympathisch. Obwohl er wahrscheinlich unglaublich beschäftigt ist, nimmt er sich die Zeit, sich kurz mit mir zusammen zu setzen und auszutauschen. Er ist selbst sehr interessiert an Photographie. Seine Spiegelreflexerfahrungen mit einer Minolta liegen aber schon 40 Jahre zurück. Ich erkläre ihm meine Portrait Serie und er ist während des gesamten Gespräch super relaxed, auch als ich die Kamera benutze. Nicht wie manch anderer, der sofort bei Anwesenheit der Kamera in diese komische Kameraschreckstarre fällt. Auch darüber sprechen wir und kommen zu dem Schluss, dass dies wahrscheinlich darin begründet ist, dass früher Photos ungleich unerschwinglicher waren als heute. Erstens kamen daher Kameras nur zu besonderen Anlässen zum Einsatz. Und zweitens mussten die Bilder direkt sitzen. Deswegen galt es still zu halten und in die Kamera zu glotzen und wehe man blinzelt!

Am Schluss erklärt er mir noch schnell, was genau ein Oberstaatsanwalt denn überhaupt macht. Durch das Photographiegespräch hatte ich das ja total vergessen. Vielleicht ist es aber auch genau das, um was es hier geht. Um die Dinge, die die Leute am liebsten machen. Wenn sie darüber reden, wirken sie wahrscheinlich am natürlichsten. Es war jetzt ein Zufall, dass es ausgerechnet Photographie war, weil das wohl nahe liegt, wenn man einen Photographen vor sich hat und sich mit ihm austauscht.

Lektion gelernt: Hobbies als Thema wählen um das Eis  zu brechen.

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