Stadtpiraten

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Das späte Sonntagsfrühstück war super. Leider ist es drinnen so gemütlich, dass man sich am liebsten überhaupt nicht nach draußen bewegen würde. Da wir eh noch etwas vorhaben, gedenke ich auf dem Weg dorthin das Photo des Tages zu schießen. Wir fahren an einer türkischen Familie vorbei, mit genau einem älteren Herren. Der wäre perfekt. Mir wird bewusst, dass ich sowieso mehr verschiedene Menschen und Kulturen ansprechen sollte. Ich steige aus und laufe zurück. Gerade bevor ich sie ansprechen kann, gehen sie aber schon wieder zurück in’s Haus. Wäre ich doch nur etwas schneller gegangen. Ich laufe die Straße weiter an einem der besten Cafés der Stadt vorbei. Es ist bekannt für seinen tollen Butterkuchen und meistens vollgestopft mit Menschen. Heute auch. Nur leider sind die mir alle viel zu jung. Weiter geht’s. Da kommt ein Typ mit Zigarette im Mund um die Ecke. Er hört sich an, was ich zu sagen habe, schüttelt den Kopf und verschwindet in der Häuserwand.

Wir fahren in ein anderes Viertel, wo mir ein Mann vor der Sparkasse auffällt. Als ich vor der Sparkasse ankomme ist er schon wieder verschwunden. Was ist denn heute los? Auf der anderen Seite stehen zwei ältere raue Burschen mit zotteligem Haar und Zigaretten. Die sind es! Als ich sie anspreche, stellen sie sich als äußerst nette raue Burschen heraus. Man sollte sich nicht vom äußeren Eindruck täuschen lassen. Das sage ich mir immer wieder. Trotzdem ist es nicht einfach, sich daran zu halten. „Selbstverständlich kannst du ein Photo von mir machen. Ich will aber nicht in die Bild Zeitung!“. Das habe ich jetzt schon öfter gehört. Wenn ich dann erzähle, dass es ein privates Projekt ist, sind die Meisten begeistert und einverstanden. Oft können sie nicht nachvollziehen, warum ich das ganze mache – aber das kann ich ja manchmal auch nicht wirklich 😉 Wir gehen ein Stückchen weiter an eine neutralere Wand, wo ich die Photos schieße. Sein Freund will auch eins. Okay, dann treffen wir uns morgen um 11 an Ort und Stelle!

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