En garde!

50 50 50 50 50+ Leave a Comment

Heute beginnt schon die zweite Hälfte von 5050505050+!  25 Portraits habe ich schon geschossen, das ging wirklich schnell. Fast schon zu schnell. Die Zweifel an der Machbarkeit sind schon lange verschwunden. Nun zweifele ich eher daran, ob ich es danach aushalten werde ohne täglich eine kleine Challenge zu haben. Daher denke ich schon über weitere Herausforderungen nach.

Ein Freund hat sich bei mir gemeldet und mir erzählt, dass er vielleicht jemanden für mich hätte: Einen Fechter! Krass. Ich wusste gar nicht, dass das hier jemand betreibt, der nicht in einer Burschenschaft ist. Und ich wusste nicht, dass dieser Dude auch schon seit Ewigkeiten fechtet. Wie kann man sowas geheimhalten 🙂 Er hat schon alles abgecheckt und ich brauche einfach nur beim Training vorbeizuschauen. Abends gehen wir in die kleine Turnhalle an der Bellevue und staunen nicht schlecht: Die ganze Halle ist voller Fechter in allen möglichen Größen und Altersstufen. Komplett mit weißen Anzügen, Masken/Helmen und Bungeeseil am Rücken (wahrscheinlich wird er mich mit seinem Säbel niederstrecken, wenn er liest wie ich das Fechtjargon zermetzele).

Ein älterer topfiter Herr ist hier Trainer. Er kommt auf mich zu und ist direkt bereit sich fotografieren zu lassen. Wir verstehen uns direkt und erklärt mir ein bisschen die Geschichte des Fechtsports: Der war nämlich bis ’48 verboten. Er hat schon früh damit angefangen und duelliert sich nun – mit kleinen Unterbrechungen – seit 60 Jahren! Genau so viele Jahre hätte ich ihm gegeben. Verrückt. Wie es sich für Turnhallen gehört, ist das Licht wieder grottig. Ich schaue mich um und suche einen geeigneten Hintergrund. Bei dem Boxer hat es mich gestört, dass oft Leute im Hintergrund waren, die vom eigentlichen Motiv ablenken. Daher stelle ich ihn direkt vor ein Holztor. Das kommt gut. Wir probieren ein paar klassische Posen aus und ich versuche den Säbel nicht zu beschneiden. Bis mir auffällt, dass man den gar nicht für das Bild braucht. Die Maske, der Anzug und ein Teil des Säbels reichen völlig aus.

Lektion gelernt: Nicht zwanghaft alles unterbringen. Auf das Wesentliche konzentrieren und angemessen beschneiden.

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