Der Metzjer

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Beim Treffen der Jäger hat sich ein Kontakt zu einem Metzger ergeben. Ich rufe morgens an und mache einen Termin für den Nachmittag aus. „Ich bin hier gerade mit den Säuen vom Sonntag beschäftigt. Da können Sie gerne vorbeikommen!“. Na klar! Als ich in dem Familienunternehmen ankomme, ist eine Dame hinter der Theke. Ich sage ihr, dass ich einen Termin mit dem Metzger habe und sie zeigt auf die Tür, die wohl in den Schlachtraum führt. Da treffe ich auch schon den Metzger. Ein sympathischer großer grauhaariger Typ mit Messer in der Hand und leicht blutiger Schürze. Eine Wildsau ist noch übrig und hängt entweidet an der Decke. Insgesamt haben sie am Sonntag 6 Stück geschossen. Das muss wohl regelmäßig getan werden, denn die Säue mischen die Maisfelder heftig auf. Die Sau ist ziemlich groß und ganz schön fellig. Während er sie weiter auseinander nimmt klärt er mich auf. Er selbst ist Metzger und Jäger. Praktisch: So kann er direkt verarbeiten, was gejagt wird. Als die Sau gehäutet ist, wird das Fell in einen großen Eimer geschmissen, der schon voll mit  Fellen, Läufen, Därmen und was noch so ist. Die Köpfe wandern in eine Extrakiste. Ich hätte mal fragen können, wieso das so ist.

Später kommt noch der Jäger von Sonntag dazu und sie sprechen beide über das Jagen und darüber, dass der Metzger heute ein Reh erschießen musste, das von Hunden angefallen wurde. Als er darüber spricht wirkt er sehr bedauernd. Das verstehe ich nicht ganz, denn er hat gerade am Wochenende ein Reh geschossen. Das scheint nicht das Gleiche zu sein. Vielleicht, weil es wenn es abgeknallt wird nicht so viel leiden muss. Das Schwein wird nun auseinander genommen. Leider habe ich noch immer kein Photo, das mir auf Anhieb gefällt. Das Licht in so einem Schlachtraum ist schlechter als in einer Turnhalle! Dieses Mal kann ich aber keine Ausweichlocation suchen – ich möchte ja ein bisschen Fleisch auf dem Photo haben. Also versuche ich ihn etwas zu dirigieren: Am besten schärft er sein Messer und schaut dabei ab und zu in die Kamera – nach Möglichkeit ohne sich dabei einen Finger abzuschneiden. Klappt.

Bevor ich nach Hause gehe, soll ich noch ein paar Photos von den Damen an der Theke schießen. Kein Problem. Zum Dank bekomme ich sogar eine Wildsalami geschenkt.


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