Für mein Projekt habe ich ein bisschen „Kaltakquise“ betrieben. Heute habe ich endlich die Zeit ein paar Autobesitzer zu besuchen. Es geht los in Friedrichsthal. Dort hat ein Bekannter meiner Tante eine Werkstatt, in der ein Citroen von 1928 steht. Das ist mehr ein vierrädrige Kutsche als ein Auto! Ich kann mir schon gut das fertige Bild vorstellen: Der Wagen steht in der Werkstatt und er benutzt die Kurbel unterhalb der Motorhaube. Clean and simple. Das vorhandene Licht reicht aus für die Stimmung. Ich muss also nur doch das Auto richtig inszenieren. Wir verabreden einen Termin in den kommenden Wochen.
Zufällig ist er bekannt mit dem Oldtimer-Restaurateur, von dem ich bisher schon viel gehört hatte: Oft, wenn ich mein Projekt vorstelle, fällt sein Name. Seine Werkstatt ist wenige Minuten zu Fuß entfernt. Dort treffe ich ihn an. Hier stehen die tollsten englischen Oldtimer, die man sich vorstellen kann. Zum Teil gehören sie ihm selbst, zum Teil seinen Kunden. Wie zum Beispiel der knallrote E-Type, der sich unter einem großen Union-Jack-Tuch versteckt. Ihm sagt das Projekt zu. Auch gefallen ihm die Bilder sehr gut. Er ist dabei. Wir bleiben in touch.
Von hier geht es weiter nach Primsweiler. Eine abenteuerliche Fahrt. Mein Handy und somit Navi versagen unterwegs. Zum Glück hatte ich die Route vorher ausgedruckt. Am Ziel angekommen stehe ich vor einem großen Haus – komplett aus Holz! Das an sich ist schon die Fahrt hier her wert gewesen. Um das Haus herum ist ein großzügiges Grundstück mit Pferdekoppel und Hühnerstall angelegt. Ich stehe quasi vor einer Ranch. Ein sehr netter, bärtiger Herr begrüßt mich herzlich, bittet mich herein und öffnet mal gleich ein Fläschchen Crémant. Wir trinken ein Schlückchen und sind direkt im Gespräch. Es wird schnell klar, dass der Herr ein totaler Autofan ist! Er führt mich herum und zeigt mir seine Sammlungen an Modellautos. In etlichen Regalen reihen sich kleine Versionen von vornehmlich US Karossen aneinander. Wow! Er erklärt mir, wie er an seinen Traumschlitten, eine rote Corvette gekommen ist. Eine sehr interessante Story mit Happy End. Wir schauen uns das Auto etwas genauer an und machen ein paar Testshots. Dann zeigt er mir noch ein paar Autos aus der Flotte seines Clubs. Da sind tolle und sehr spezielle Modelle dabei, die ich gerne mit in mein Projekt aufnehmen würde. Er möchte mich gerne unterstützen und wird die Kontakte herstellen. Am Schluss schenkt er mir sogar noch ein Buch über ein ähnliches Projekt – als Inspiration. What a guy!
Die Zeit dringt und ich muss weiter. Jetzt nach Frankreich. Dort habe ich jemanden kennen gelernt, der sich französischen Klassikern verschrieben hat. Als ich ankomme, sind diese schon in seiner Einfahrt aufgereiht: Citroen AMI, AMI 6, 2CV, DS. Zusätzlich tanzt noch ein älterer Porsche aus der Reihe. Sein Freund, auch passionierter Fan von französischen Vehikeln, stößt auch n dazu; samt DS ( déesse =Göttin) und seiner Frau mit einem 2CV. Sie haben sich schon ein Bild überlegt, die wir demnächst gemeinsam umsetzen wollen: Nicht weit entfernt gibt es eine französische Bäckerei. Hier möchten wir eine Straßenszene nachstellen. Auf dem Weg dorthin fahren wir über einen Feldweg, wie gemacht für ein kleines spontanes Shooting.
Hier das Bild out of the cam:
Hier das fertige bearbeitete Bild:
Ich wollte dem Bild den Charme der französischen Klassiker vermitteln. Es gefällt mir sehr gut, wobei die Bearbeitung ein bisschen heavy sein könnte.