Hip to be spare!

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Ein guter Freund von mir ist ein ziemlich Bowlingnerd. Er ist anscheinend auch recht gut. Zumindest hat er eigene Bälle und Schuhe. Mich beeindruckt sowas. Wir haben uns schon wieder etwas länger nicht gesehen, daher treffen wir uns heute Abend. Natürlich auf der Bowlingbahn. Dort werde ich zuschlagen. Bestimmt spielen viele ältere Leute Bowling.

Ich trete in die Bowling Arena ein und schaue mich um. Leider spielen viel zu wenig ältere Leute Bowling. Die kann man ja hier an einer Hand abzählen. Darüberhinaus sind die meisten hier ja „Touries“. Ich möchte einen echten Bowlingcrack vor der Kamera! Da trainiert gerade ein auffäliger Typ mit Löwenmähne mit seinem Sohn mit Löwenmähne. Der wäre klasse. Scheint aber etwas jung zu sein. Ich gehe rüber und frage. „Ich mache eine Portraitserie. Sie wären der Hammer, sind aber wahrscheinlich zu jung …“. „Wie was für ne Serie? Und wie alt soll ich sein?“. Sein Interesse ist geweckt. Leider ist er erst 46.

Neben „unseren Bahnen“ – wenn man cool ist, spielt man zwei gleichzeitig – gibt es noch einen Dude, der alt genug wäre. Ich unterhalte mich ein wenig mit ihm und steuere langsam auf die Serie zu. „Also ich lasse mich auf keinen Fall photographieren!“. Okay … „Aber ich kann meinen Kolleesch fragen, ob er Lust hat. Der ist auch alt genug.“ 20 Minuten kommt der Kolleesch und der ist wirklich ein absoluter Charakter! Ich lasse sie ein bisschen spielen und gehe dann rüber und spreche ihn an. „Na klar lasse ich mich photographieren. Warum sollte ich das nicht tun? Aber zuerst einmal eine Zigarettenpause!“. Der Typ ist wirklich cool. Ich gehe mit ihm nach draußen und wir sprechen ein bisschen über die Portrait Serie. Er selbst hat den „besten Beruf der Welt: Bauingenieur“. Schön wenn man das macht, was einem Spaß macht. „Architekten sind dafür da, dass es schön aussieht. Die müssen sich dann aber immer mit den Leuten rumärgern. Wir (Bauingenieure) sorgen dafür dass es hält und sicher ist!

Wir gehen wieder rein. „Gut! Bringen wir’s hinter uns!“, meint er entschlossen. Ich positioniere ihn so, dass er mittig vor den Bahnen steht. Das Licht kommt von fast nur von hinten. Während ich also sehr auf das Licht achte, vernachlässige ich die Komposition, die noch mittiger hätte sein sollen. Die Photos sind dennoch super. Hier habe ich nur wieder das Problem, dass ich zwei Favoriten habe. Eine Mischung der beiden wäre wohl am besten: Das eine lässt zu viel Freiraum über dem Kopf, das andere ist zu sehr von unten aufgenommen. Ich muss wieder den Publikumsjoker wählen.

Lektion gelernt: Weder Komposition noch Licht aus den Augen lassen.

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